Wefelscheid besucht Boxerklub Koblenz

„Stadt muss Mieterhöhungen aufgrund der Grundsteuer verhindern oder zumindest abfedern“

KOBLENZ. Wer den Boxerklub Koblenz in Kesselheim besucht und dort fliegende Fäuste und Sandsäcke erwartet, wird sich bei der Ankunft wundern, denn es geht nicht um den Boxsport, sondern um die Hunderasse Boxer. Statt Trainingsräumen und einem Boxring findet man dort ein offenes, schön gestaltetes Gelände mit einem schmucken Vereinsheim und vor allem: offensichtlich begeisterte Hunde mit ihren stolzen Besitzern beim Training.

Der Boxerklub, offiziell die Gruppe Koblenz des „Boxer-Klub e.V. – Sitz München“, wurde bereits 1953 gegründet und bietet seinen knapp 90 Mitgliedern dreimal wöchentlich Training an. Mittlerweile werden nicht nur ausschließlich Boxer angenommen, auch andere Hunderassen sind dem Verein willkommen, wie Stephan Wefelscheid, Koblenzer Landtagsabgeordneter und Vorsitzender der FREIE WÄHLER Stadtratsfraktion, bei seinem Besuch erfährt. Auch auf diversen Meisterschaften bis hoch zur Bundesmeisterschaft ist der Verein mit Startern dabei, so Axel Traupe, 1. Vorsitzender.

„Unser Ziel ist es, den Haltern einen guten und artgerechten Umgang mit ihren Tieren zu zeigen, aber auch den Hunden ein gutes Umfeld zu bieten und sie körperlich fit zu halten“, erläutert Traupe. „Dafür bieten wir auch regelmäßig Kurse und Fortbildungen wie Physio und Erste Hilfe am Hund an. Unsere Hunde liegen uns allen sehr am Herzen, gerade die Boxer sind sehr umgängliche und familienfreundliche Tiere. Wenn es ihnen schlecht geht, dann blutet uns das Herz.“

Doch es gibt auch Herausforderungen für den Verein: „Wir sind fundamental auf ehrenamtliches Engagement angewiesen, unser schönes Gelände und Vereinsheim erhalten sich nicht von allein. Doch wie überall ist es zunehmend schwerer, neben Beruf und Privatleben noch Zeit für das Ehrenamt zu finden. Wir legen deshalb auch einen großen Fokus auf die Jugendarbeit und sind regelmäßig mit unseren Jugendlichen bei der Deutschen Jugend- und Juniorenmeisterschaft am Start“, so Traupe. „Aber auch Geld ist natürlich ein Thema. Wir finanzieren das von der Stadt gemietete Gelände, die Nebenkosten des Vereinsheims und sonstige Kosten aus den Mitgliedsbeiträgen und den diversen Veranstaltungen. Das klappt trotz gestiegener Preise bisher auch. Aber wir haben große Sorge vor der neuen Grundsteuer, die von der Stadt als Nebenkosten zur Miete wohl an uns weitergereicht wird und wo wir jetzt immer noch nicht wissen wie viel das werden könnte. Wenn wir so plötzlich erhebliche Mehrkosten zu stemmen haben, könnte das für unseren Verein existenziell bedrohlich werden“, fürchtet Traupe.

„Es wäre schlimm und völlig unnötig, wenn ein so aktiver Verein wegen der ohnehin fragwürdigen Grundsteueranpassungen aufhören muss oder zumindest in seiner Aktivität eingeschränkt würde“, findet Wefelscheid. „Vereine leisten einen wertvollen Beitrag für unsere Gesellschaft, aber auch für unsere Demokratie, das habe ich bei meinen Vereinsgesprächen immer wieder feststellen können. Hier muss sich die Stadt im Zweifel schützend davorstellen und Mieterhöhungen aufgrund der Grundsteuer verhindern oder zumindest abfedern. Ansonsten verlieren wir erheblich mehr als ein paar Euro im Stadthaushalt. Ich werde mich für die Vereine in Koblenz weiter stark machen, zunächst habe ich jetzt eine Anfrage an die Stadtverwaltung gerichtet“, so Wefelscheid.

Am 5. September findet im Boxer-Klub die Cattle-Dog Ausstellung statt, zu der Interessierte aus ganz Deutschland anreisen werden und natürlich auch Gäste aus Koblenz herzlich eingeladen sind.

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