Hasskriminalität gegen queere Menschen nimmt zu – Landtagsabgeordneter Wefelscheid besorgt über hohe Dunkelziffer
KOBLENZ/MAINZ. Immer wieder kommt es zu Übergriffen auf Mitglieder der queeren Gemeinschaft, hierunter auch sexuelle Gewalt, Missbrauch und Hasskriminalität. Wie Betroffene berichten, haben diese jedoch oftmals Sorge, solche Übergriffe bei der Polizei zu melden, oder wenden sich gezielt an weibliche Polizeibeamtinnen. Hintergrund sind etwa Diskriminierungserfahrungen, gerade bei dem sensiblen Thema sexueller Missbrauch und Hasskriminalität sind Betroffene vorsichtig bei der Suche nach geeigneten Ansprechpartnern.
Die Folge ist eine hohe Dunkelziffer, laut einer Broschüre der „Ansprechstelle der Polizei des Landes Rheinland-Pfalz für lesbische, schwule, bisexuelle, transidente und intergeschlechtliche Menschen“ (AS LSBTI*) werden sogar „ca. 90 Prozent der LSBTI*-feindlichen Straftaten nicht angezeigt“, was durch Vorbehalte oder Ängste gegenüber der Polizei begründet sei (Stand April 2024).
Stephan Wefelscheid, Koblenzer Landtagsabgeordneter, wollte vor diesem Hintergrund von der Landesregierung wissen, wie sich die Zahl der Fälle von Hasskriminalität und sexueller Gewalt gegen queere Menschen in den letzten fünf Jahren entwickelt hat. „Die Stimmung in unserer Gesellschaft ist spürbar angespannt, Hetze und das Schüren von Angst fruchten zusehends und leidtragend sind vor allem Minderheiten wie beispielsweise die queere Gemeinschaft. Dass sich in den letzten fünf Jahren die registrierten Straftaten aus dem Bereich Hasskriminalität gegen queere Menschen mehr als verdreifacht hat, ist besorgniserregend. Insbesondere, wenn man von einer so hohen Dunkelziffer ausgehen muss,“ so Wefelscheid.
„Ich begrüße es ausdrücklich, dass die Polizei hier mit der „AS LSBTI*“ eine Ansprechstelle zur Verfügung stellt und hoffe sehr, dass diese zur Verringerung der Dunkelziffer beiträgt“, meint Wefelscheid. „In unserer Demokratie mit ihrer freiheitlichen Werteordnung haben Hass und Diskriminierung von Minderheiten keinen Platz. Wer Opfer solcher Taten wird, verdient die Unterstützung unserer Gesellschaft und auch den Schutz unseres Staates.“