Wefelscheid erfreut über neue Dynamik bei Batteriespeichern – Anfrage an Landeregierung zeigt auf: Man hätte mehr tun können, jetzt gilt es, die Genehmigungen zu beschleunigen
MAINZ. Wie in den vergangenen Wochen vielfach in der Presse zu lesen war, erleben große Energiespeicher momentan einen regelrechten Boom. Im ganzen Bundesgebiet, und so auch in Rheinland-Pfalz, werden aktuell eine Vielzahl von Batteriespeichern geplant, projektiert und bald wohl auch errichtet.
Der Koblenzer Landtagsabgeordnete Stephan Wefelscheid, der bereits im Jahr 2022 hierzu Fragen an die Landesregierung richtete und auch Anträge zur Förderung von Energiespeicherprojekten an den Haushalt stellte, zeigt sich erfreut von dieser Entwicklung: „Endlich kommt Bewegung in die Sache, denn klar ist: Ohne Energiespeicher kann die Energiewende nicht gelingen. Wir brauchen Speicher, um die Netze zu entlasten, die Volatilität von Wind und Sonne auszugleichen und insgesamt den Strompreis zu senken. Dann steht dem Ausbau der Erneuerbaren nichts mehr im Weg, und am Ende profitieren vor allem die Kommunen, die Wirtschaft und die Menschen vor Ort davon, wenn Strom günstig wird und die Wertschöpfung vor Ort verbleibt.“
In einer Anfrage an die Landesregierung wollte Wefelscheid nun wissen, wie viele Speicherprojekte sich derzeit in Rheinland-Pfalz in Planung und Umsetzung befinden sowie, welche Maßnahmen die Landesregierung ergriffen hat, um den Ausbau der Speicherinfrastruktur voranzubringen. „Es ist deutlich zu erkennen, dass letztes Jahr große Dynamik in den Markt gekommen ist. Die Netzbetreiber haben durchweg stark steigende Zahlen für Anschlussanfragen von Großspeichern in 2024 erlebt, Westnetz als größter Netzbetreiber alleine rund 120. Die Landesregierung meint, die neue Dynamik sei „marktgetrieben“. Damit hat der Markt jetzt nachgezogen, wo die Politik viel zu lange geschlafen hat“, resümiert Wefelscheid.
„Für große Speicherprojekte, deren Notwendigkeit schon seit Jahren bekannt ist, gab es bisher keine gezielten und wirksamen Fördermaßnahmen“, kritisiert Wefelscheid. „Auch aus der Antwort der Landesregierung ging hervor, dass der Fokus bisher eher auf kleine Heimspeicher gelegt wurde, die EFRE-Förderung hingegen wurde noch gar nicht abgerufen. Das deutet möglicherweise auf ein Kommunikationsdefizit hin.“
Nun liege es auch an der Landesregierung, die Weichen für eine schnelle Umsetzung der Projekte zu stellen: „Hier gibt es große Chancen für die Kommunen auf nachhaltige Einkommensquellen, zudem profitieren wir alle von niedrigeren Energiepreisen. Jetzt müssen Verfahren vereinfacht werden, eine Möglichkeit wäre etwa die Privilegierung in der Raumordnung für Energiespeicher in unmittelbarer Nähe zu Netzanschlussknoten oder Wind- und PV-Parks“, schlägt Wefelscheid vor. „In jedem Fall dürfen wir nicht weiter auf die Bremse treten, Länder wie China oder die USA zeigen uns deutlich, dass es besser geht.“