Weinbaubranche im Umbruch: Wefelscheid trifft Fetz

Weinbaugipfel kann helfen

Dörscheid/Koblenz. Der Koblenzer Landtagsabgeordnete Stephan Wefelscheid hatte sich zuletzt mit zwei Kleinen Anfragen an die Landesregierung den Herausforderungen angenommen, vor denen der Weinanbau im Mittelrheintal steht. Zum Hintergrund: Der Weinbau in den Steillagen des Mittelrheintals ist kostenintensiv und erfordert hohen personellen Einsatz. Die Anbauflächen in Steillage gehen zurück, was unter anderem negative Folgen für Flora und Fauna dieser einzigartigen Kulturlandschaft mit sich bringt.

Wefelscheid nahm dies zum Anlass, sich vor Ort im Weingut und Destillerie Fetz in Dörscheid mit Heinz-Uwe Fetz, Vizepräsident Deutscher Weinbauverband e.V. und Präsident Weinbauverband Mittelrhein, über die Herausforderungen für die Zukunft des Anbaugebiets Mittelrhein auszutauschen. Heinz-Uwe Fetz und Stephan Wefelscheid sind sich darin einig, dass ein zeitnah von der Landesregierung einzuberufender Weinbaugipfel mit allen relevanten Akteuren durchaus sinnvoll wäre, um die drängendsten Probleme zu besprechen.

“Mein Eindruck ist, dass viele Detailprobleme, die der Steillagenweinbau mit sich bringt, in Berlin nicht wirklich bekannt sind. Dies ist gar kein Vorwurf, da die meisten Weinanbaugebiete diese Besonderheiten eben nicht aufweisen. Umso wichtiger wäre es aber, dass dies auf einem Weinbaugipfel einmal festgehalten und damit auch in die richtigen Kanäle eingespeist werden kann”, so Heinz-Uwe Fetz.

Stephan Wefelscheid ergänzt: “Bei dem Steillagenweinbau an Ahr, Mittelrhein und Mosel handelt es sich um eine nicht nur für den Weinbau, sondern auch für den Tourismus und die Biodiversität wertvolle Kulturlandschaft. Wenn Weinberge in Steillage aufgegeben werden, verbuscht der Hang und die Trockenmauern zerfallen. Die einzigartige und für die Region prägende Landschaft verschwindet und damit auch artengeschützte Tiere wie der Apollofalter. Dies gilt es zu verhindern. Da wo der Weinbaubetrieb nicht mehr wirtschaftlich betrieben werden kann, müssen Konzepte greifen, mit denen der Verbuschung entgegengesteuert werden kann. Ein Ansatz wäre es, die Regelungen zur Ausgleichsfläche dergestalt zu ändern, dass künftig aufgegebene Weinberge durch diese Mittel in ihrer Grundstruktur erhalten bleiben. Die Änderung der rechtlichen Rahmenbedingungen, die dafür notwendig wären, sind ein Punkt der auf die Tagesordnung eines solchen Weinbaugipfels gehört.”

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