Vorgeschlagene Mehrwertsteuererhöhung gefährdet unsere heimischen Fleischereien

Wefelscheid: Hier muss seitens der Landesregierung eine klare Absage erfolgen

MAINZ. Das Fleischerhandwerk in Rheinland-Pfalz stand und steht vor großen Herausforderungen. Das räumt auch die Landesregierung in der Antwort auf eine Anfrage des Parlamentarischen Geschäftsführers der FREIE WÄHLER-Landtagsfraktion, Stephan Wefelscheid, ein. Demnach stiegen Kosten für Futtermittel, Energie und Arbeitskraft, während die Nachfrage nach Fleisch und Fleischprodukten in den vergangenen fünf Jahren um rund 15 Prozent gesunken sei. Zudem hätten sich die Preise für Fleisch und Fleischprodukte um durchschnittlich 15 Prozent erhöht. Insgesamt werde sich „die schwierige Situation weiter verstärken und es den Fleischerbetrieben erschweren, am Markt zu bestehen, zu planen und zu investieren“, so die Landesregierung.

Erschwerend hinzu kommt die jüngste Empfehlung der Zukunftskommission Landwirtschaft auf Bundesebene, die sich für eine Erhöhung der Mehrwertsteuer auf Fleisch von bisher sieben auf 19 Prozent aussprach. „Für das ohnehin durch wachsende Konkurrenz von Supermärkten, stark gestiegene Produktionskosten und eine schwierige Personalsituation gebeutelte Traditionshandwerk ist dieses Vorhaben gefährlich“, befindet Stephan Wefelscheid. „Schon jetzt lässt sich ein Nachfragerückgang nach hochwertigen Produkten beobachten, eine weitere Verteuerung durch eine höhere Mehrwertsteuer wird dies verschärfen und letztlich den wirtschaftlichen Betrieb von Fleischereien massiv einschränken“, ist sich der Parlamentarische Geschäftsführer der FREIEN WÄHLER sicher.

Auch Dagmar Groß-Mauer, Landesinnungsmeisterin des Fleischerverbandes Rheinland-Rheinhessen und Vizepräsidentin des Deutschen Fleischerverbandes, findet klare Worte zur vorgeschlagenen Mehrwertsteuererhöhung: „Der von der sogenannten Zukunftskommission vorgebrachte Vorschlag einer Erhöhung der Mehrwertsteuer ist für unser Handwerk existenzbedrohend. Denn durch Corona, Energiepreiskrise, Fachkräftemangel, Bürokratisierung und die Verteuerung von Futtermitteln – und damit den Ausgansprodukten – fehlen uns die Möglichkeiten, noch Kosten abzufedern. An unsere Kunden weitergeben können wir eine derartige Steigerung aber auch nicht einfach, die wandern dann ab zu den billigeren Produkten in den Supermärkten. Was am Ende leidet, sind unsere Traditionsbetriebe und vor allem auch die Tiere, wenn wieder vermehrt Billigfleisch nachgefragt wird.

Die Kleine Anfrage des Abgeordneten Wefelscheid und die Antwort der Landesregierung gibt’s hier:
https://dokumente.landtag.rlp.de/landtag/drucksachen/9621-18.pdf

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