Funkamateure in Katastrophenschutz einbinden

Funkamateure betreiben ihr Hobby mit viel Herzblut, wie sich Stephan Wefelscheid, Landtagsabgeordneter aus Koblenz, bei seinem Besuch am 10. April 2025 in der Amateurfunkgruppe der Hochschule Koblenz überzeugen konnte. Die rund 80 Mitglieder starke Gruppe betreibt eine eigene Funkinfrastruktur, über die sie deutschlandweit und sogar grenzüberschreitend kommunizieren können – auch bei Strom- oder Mobilfunknetzausfällen.

„Ich war positiv überrascht von der fachlichen Expertise der anwesenden Mitglieder, die auch beruflich überwiegend in Bereichen der Elektrotechnik und Kommunikation tätig waren oder sind“, so Wefelscheid. „Und auch die dort vorgehaltene technische Ausstattung ist beeindruckend.“

Arno Herz, Ortsverbandsvorsitzender des Deutscher Amateur Radio Club e.V., Ortsverband K32 Mittelrhein freut sich über den Besuch des Abgeordneten: „Ich finde es gut und wichtig, dass die Politik uns stärker in den Blick nimmt. Als Funkamateure haben wir ein wirklich faszinierendes Hobby, das aber an vielen Stellen noch mehr in den Dienst der Allgemeinheit gestellt werden könnte. So würden wir uns wünschen, dass wir gerade im Bereich Katastrophen- und Bevölkerungsschutz mehr gesehen und aktiv eingebunden werden. Ich weiß von Mitgliedern im Ahrtal, die in der Flutnacht auf einen Anruf gewartet haben, um ihr Equipment und ihre Expertise einzubringen und nach Ausfall des Mobilfunks und teils auch der Stromversorgung für Kommunikationsmöglichkeiten zu sorgen. Doch ein solcher Anruf kam nicht. Dabei stand alles Material hier sofort einsatzbereit zur Verfügung.“

Hier möchte Wefelscheid einhaken: „Diese Kapazitäten können im Krisenfall sehr wertvoll sein, eine funktionierende Kommunikation wäre im Ahrtal essentiell gewesen. Daher richte ich eine Anfrage an die Landesregierung, um auszuloten, inwieweit es Möglichkeiten gibt, Funkamateure in unseren Katastrophenschutz einzubinden.“
Wie Herz berichtete, gebe es in Zweibrücken bereits eine Kooperation zwischen dem dortigen Ortsverband und dem THW.

„Vielleicht ist so etwas ja auch hier in Koblenz und anderswo realisierbar. Ich werde an diesem Thema dranbleiben“, verspricht Wefelscheid.

Nach oben scrollen