Energieversorgung durch Batteriespeicher zukunftsfähig machen

FREIE WÄHLER machen sich stark für Batteriekraftwerke – Landtagsfraktion besucht Batterieentwickler CMBlu

Nicht zuletzt die Entwicklung der Energiepreise der vergangenen Wochen und Monate hat gezeigt, dass die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern auch über die klimatischen Probleme hinaus wirtschaftliche Folgen für alle Verbraucher und Wirtschaftszweige haben kann und hat.

Doch die Alternative, also die Versorgung mit Erneuerbaren Energieträgern wie Wind- und Solarenergie, bietet derzeit eine unzureichende Sicherheit bei der Versorgung, man spricht auch von „Grundlastfähigkeit“. Denn weht kein Wind oder scheint keine Sonne, dann fällt die Energieproduktion aus und es muss zur Sicherung der Stromversorgung auf konventionelle Kraftwerke, also etwa Kohle- und Gaskraftwerke, zurückgegriffen werden. Diese werden daher aus Zwecken der Grundlastsicherung immer vorgehalten.

Um dieses Dilemma aufzulösen braucht es daher Energiespeicher, die als „Puffer“ dienen und in Zeiten hoher Energiegewinnung bei starkem Wind und Sonnenschein Strom zwischen speichern, damit dieser etwa bei Nacht oder Windstille wieder eingespeist werden kann. Das vergünstigt die Energiepreise und ermöglicht das Vorankommen der Energiewende.

Doch bisher kamen Energiespeicher kaum zum Einsatz, obwohl bereits Batteriespeicherkraftwerke mit Akkus auf Lithium-Basis in Betrieb genommen wurden. Dies liege vor allem an den Kosten und den benötigten, knappen Ressourcen wie etwa Lithium, Kobalt und Nickel, befindet Dr. Peter Geigle, CEO des Speichertechnologieunternehmens CMBlu mit Sitz in Alzenau.

Dieses setzt auf organische Moleküle als Speichermedium für ihre „Organic-Flow-Batterien“, die aus Nebenprodukten der Zellstoffproduktion gewonnen werden können. Derzeit arbeite das Unternehmen daran, seine Batterieproduktion massentauglich zu machen, um die große Nachfrage bedienen zu können, so Geigle.

„Die Chance, relativ kostengünstig, skalierbar und flächendeckend Speicherlösungen zu realisieren, eröffnet uns völlig neue Perspektiven in Bezug auf Versorgungssicherheit und Ausbau der Erneuerbaren“, zeigt sich Stephan Wefelscheid, Parlamentarischer Geschäftsführer und wirtschaftspolitischer Sprecher der FREIE WÄHLER Landtagsfraktion, erfreut. „Und das wiederum bedeutet günstigeren Strom für private und gewerbliche Verbraucher, vor allem aber auch Unabhängigkeit von Energieimporten. Mit dieser Technologie hätte das Land in meinen Augen die Möglichkeit, die Energiewende einen großen Schritt voran zu bringen, ohne dabei den Wirtschaftsstandort Rheinland-Pfalz zu gefährden, sondern hier sogar noch bessere Voraussetzungen zu schaffen. Doch hierfür muss, gerade vor dem Hintergrund der explodierenden Energiepreise, das Land Initiative ergreifen und zügig den Bau von Batteriekraftwerken zur Grundlastsicherung und als Alternative zum Weiterbetrieb von Kohlekraftwerken vorantreiben, etwa durch gezielte Förderprogramme und Subventionen.“

Auch Patrick Kunz, klimapolitischer Sprecher der FREIE WÄHLER Landtagsfraktion, sieht erhebliches Potenzial: „Bisher waren Energiespeicher immer das große Fragezeichen in Sachen Energiewende und Klimaschutz. Denn das Problem ist grundsätzlich nicht mehr, Strom aus erneuerbaren Quellen zu gewinnen oder den Endverbrauch zu elektrifizieren, sondern vor allem, die Stabilität der Netze und die Grundlastsicherung der Stromversorgung sicherzustellen. Dafür gab es bislang keine gute Alternative zu konventionellen Kraftwerken. Sollte die uns hier vorgestellte Technologie jedoch im großen Stil einsetzbar sein, dann halte ich die vor dem Hintergrund des neuen IPCC-Berichts dringende Dekarbonisierung unserer Energiewirtschaft für machbar.“

 

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