„Das ist politische Fahnenflucht“

Stephan Wefelscheid zum Fall der ehemaligen ADD-Vizepräsidentin Hermann in der Aktuellen Debatte

MAINZ. Heiß debattiert wurde auch in der heutigen 40. Plenarsitzung des Landtags Rheinland-Pfalz das Disziplinarverfahren gegen die ehemalige ADD-Vizepräsident Begoña Hermann. Diese soll ihren Urlaub während der Bewältigung der Flutkatastrophe im Ahrtal mit dienstlichen Anlässen begründet haben, um während der Corona-Pandemie eine Einreisegenehmigung für einen Familienbesuch in den USA zu erhalten. Stephan Wefelscheid, Parlamentarischer Geschäftsführer der FREIE-WÄHLER-Landtagsfraktion und Obmann im Untersuchungsausschuss „Flutkatastrophe“, betonte in seiner Rede noch einmal das öffentliche Interesse, warum sonst habe der Innenminister dieses Disziplinarverfahren eingeleitet und öffentlich gemacht.

Für den Untersuchungsausschuss sei zwar uninteressant, welche Gründe Hermann für ihren Urlaubsantrag angegeben habe, allerdings nicht, dass ADD-Präsident Thomas Linnertz dessen Genehmigung aufgrund der Katastrophe nicht zurückgezogen habe. Habe es im Untersuchungsausschuss doch „genügend Aussagen – auch auswärtiger Unterstützer und Hilfskräfte gegeben -, die von der chaotischen Führungssituation im Ahrtal berichteten“.

Wefelscheid unterstrich seine jüngste Aussage vom „chaotischen Sittengemälde der ADD-Führungsspitze“ und zeigte sich nochmals erschrocken über die „emotionale Kälte“, mit der eine für den Katastrophenschutz zuständige Beamtin während der größten Katastrophe des Landes Rheinland-Pfalz ihren Urlaub antrete, obwohl jede Kraft im Ahrtal nötig gewesen wäre. „Das ist politische Fahnenflucht“, empörte sich der parlamentarische Geschäftsführer der FREIE WÄHLER.

In Richtung ADD-Präsident Linnertz, der laut Innenminister Michale Ebling nicht in den Vorgang des „dienstlichen Anlasses“ eingebunden gewesen sein soll, schob Wefelscheid nach: „Es ist schon merkwürdig und zeigt Linnertz‘ Führungsschwäche, dass er nicht weiß, was seine Mitarbeiter tun.“ Der Parlamentarische Geschäftsführer der FREIEN WÄHLER hat weitere Akteneinsicht beantragt.

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