„Wir leben in einer Welt, in der bisher als selbstverständlich genommene Sicherheiten hinterfragt werden“, so Stephan Wefelscheid, Landtagsabgeordneter und Vorsitzender der FREIE WÄHLER Stadtratsfraktion in Koblenz. „Die Bedrohung durch das autoritäre Russland und die Volten des amerikanischen Präsidenten stellen uns in Europa, aber auch ganz explizit hier in Deutschland vor sicherheitspolitische Herausforderungen.“
Aus diesem Grund besuchte Wefelscheid die Kreisgruppe Koblenz-Mosel-Ahr des Reservistenverbandes sowie das Kreisverbindungskommando Koblenz in der Falckensteinkaserne. „Reservisten leisten einen oft unterschätzten Beitrag zum Schutz unseres Landes und seiner Bevölkerung“, so Wefelscheid. „Aus meiner Arbeit im Untersuchungsausschuss zur Flutkatastrophe im Ahrtal habe ich mitgenommen, wie wichtig beispielsweise auch die durch Reservekräfte besetzten Kreisverbindungskommandos für die Kommunikation und Zusammenarbeit lokaler Behörden mit den Kräften der Bundeswehr sind. Leider werden diese Ressourcen in Ernstfällen zu selten angefragt, oft sind die Kommunikationswege nicht bekannt. Aber grundsätzlich kann sich jeder Verantwortliche auf Städte- und Kommunalebene über das Land im Katastrophenfall an das Landeskommando wenden und um Hilfe bitten.“ Dabei wirken die Kreis- und Verbindungskommandos unterstützend mit. Die Bundeswehr leistet gem. Art. 35 GG Amtshilfe, wenn die zivilen Kräfte keine Einsatzmöglichkeiten mehr haben oder Fähigkeiten benötigt werden, die auf der zivilen Seite nicht vorhanden sind oder eine unmittelbare Gefährdung für Leib und Leben besteht. Über die Unterstützungsanträge wird auf Bundesebene entschieden, gegebenenfalls auch im Nachhinein.
Besonders interessierte Wefelscheid auch der Aufbau der Heimatschutzkompanien: „Aktuell gibt es in Rheinland-Pfalz drei Heimatschutzkompanien, bestehend aus Reservisten, eine mit Sitz in Mainz und eine mit Sitz in Idar-Oberstein. Die dritte mit Sitz in Germersheim ist im Aufwuchs. Diese Kompanien gehören zum Heimatschutzregiment 2 in Münster und sind Bestandteil der neu aufgestellten Heimatschutzdivision. Sie können bei Katastrophen oder im Verteidigungsfall eingesetzt werden, um in Rheinland-Pfalz zum Beispiel Rettungskräfte zu unterstützen oder kritische Infrastruktur zu schützen. Die Reservisten halten sich dafür regelmäßig in Übung.
Die Kreisverbindungskommandos, die dem Landeskommando Rheinland-Pfalz unterstellt sind, üben regelmäßig zusammen mit den Hilfsorganisationen und bereiten sich auf verschiedene Szenarien vor.“
Das Engagement der ehrenamtlichen Reservisten sei beeindruckend, so Wefelscheid: „Trotz aller Widrigkeiten, bürokratischer Hürden und herausfordernden Übungen gibt es viele, die sich dem ehrenamtlichen Dienst an unserem Land und vor allem seiner Bevölkerung verschrieben haben. Das verdient unsere Anerkennung, denn wenn es hart auf hart kommt sind es diese Männer und Frauen, die gemeinsam mit den Streitkräften und dem Bevölkerungs- und Katastrophenschutz für unser aller Sicherheit sorgen.“