Abgeordneter befragt Landesregierung zu Tauchmöglichkeiten in Rheinland-Pfalz – Wefelscheid: „Es braucht mehr Initiative des Landes, um Schwimmbäder und Freibäder zu stabilisieren und zu erhalten“
Koblenz. Gerätetauchen ist ein anspruchsvoller Sport mit hohen Sicherheitsstandards, der einem aber auch Einblicke in eine völlig andere Welt ermöglicht, erläutert Björn Neureuter, Tauchlehrer und stellvertretender Vorsitzender des Tauchsportclub Koblenz e.V. (TSC). „Die Faszination für diese Unterwasserwelt, aber auch die Leidenschaft für die Bewahrung der Unterwasserwelt wollen wir mit unserem Verein weitervermitteln und dabei die höchsten Standards in Sicherheit und Ausbildung bieten.“
Allerdings sei die Situation für Taucher gerade in Rheinland-Pfalz nicht gerade ideal. Denn auch Gewässer, in denen geschwommen, geangelt, gepaddelt oder sonstiger Wassersport getrieben werde, seien nicht automatisch auch zum Tauchen freigegeben. „Es gibt nur wenige Gewässer, in denen das Gerätetauchen dann auch nur mit Ausnahmegenehmigung erlaubt ist. Dabei hätte unser Land sicher viele schöne Seen und Mare für uns Taucher zu bieten“, so Julia Schmenk, Vorsitzende und Umweltreferentin des Landestauchsportverbandes. „Wir würden gerne diese Wasserwelt erkunden, aber uns auch für die Bewahrung der Schönheit der vielen Pflanzen und Tiere einsetzen.“
„Tauchen hat auch durchaus einen touristischen Faktor, gerade für kleinere Gemeinden an entsprechenden Gewässern könnte das eine große Bereicherung darstellen“, findet Stephan Wefelscheid, Landtagsabgeordneter und Vorsitzender der FREIE WÄHLER Stadtratsfraktion in Koblenz. Er hatte daher eine Anfrage an die Landesregierung gerichtet und möchte in Erfahrung bringen, an welche Bedingungen die Genehmigung für das Tauchen in rheinland-pfälzischen Gewässern geknüpft ist und warum oftmals Tauchen verboten sei, wenn andere Wassersportarten dort unterdessen erlaubt seien. „Ich bin gespannt auf die Antwort, vielleicht überdenkt die Landesregierung ja ihre bisherige Linie und macht Rheinland-Pfalz zu einem für Taucher attraktiveren Ziel.“
Gegenstand des Austauschs war auch der allgemeine, dringende Bedarf an Wasserflächen für Wassersportvereine, aber auch für andere Zwecke. „Wir brauchen dringend mehr Möglichkeiten, sowohl in Form von Hallenbädern als auch Freibädern und Badeseen, um als Wassersportvereine unseren Aufgaben langfristig nachkommen zu können“, findet Schmenk. „Gerade im Bereich Schwimmunterricht sehen wir immer größere Defizite, insbesondere bei Kindern und Jugendlichen, und in der Folge kommt es dann irgendwann vermehrt zu Unfällen, leider auch mit Todesfolge.“
Dem pflichtet Wefelscheid bei: „Es war der richtige Weg unserer Vorgänger, in Deutschland eine Schwimm- und Badekultur zu etablieren und dafür entsprechende Infrastruktur zu schaffen. Dass diese nun zusehends verfällt, ist ein schlechtes Zeichen und letztlich Symptom der dramatischen finanziellen Lage unserer Kommunen. Hier braucht es mehr Initiative des Landes, um Schwimmbäder und Freibäder zu stabilisieren und zu erhalten.“

