Wefelscheid hält ausgedünnte Fernzugverbindungen zwischen Koblenz und Mainz für problematisch – Anfrage zeigt: Auch Landesregierung sieht Vorgehen der Deutschen Bahn kritisch
Koblenz/Mainz. Seit Mitte August verkehren zwischen Koblenz und Mainz nur noch alle zwei Stunden Fernverkehrszüge, anstatt wie zuvor jede Stunde. Gerade für Pendler ist dies eine unhaltbare Situation, findet Stephan Wefelscheid, Landtagsabgeordneter und Stadtratsfraktionsvorsitzender FREIE WÄHLER Koblenz. „Die Regionalverbindungen sind gerade zu Stoßzeiten regelmäßig überfüllt, zudem kommt es auch bei den noch angebotenen Fernverkehrszügen oft zu Verspätungen oder sogar Ausfällen“, so Wefelscheid, der selbst häufig betroffen ist.
„So gelingt es jedenfalls nicht, Menschen zum Umstieg auf klimafreundliche Verkehrsmittel zu bewegen. Gerade Pendler, die sich auf eine gute Verbindung verlassen können müssen, verliert die Bahn so als Kunde“, resümiert Wefelscheid.
Zu der Ausdünnung der Fernverkehrsverbindung hatte er auch eine Anfrage an die Landesregierung gerichtet: „Ich wollte wissen, wie die Landesregierung die Auswirkungen der immerhin täglich 14 weggefallenen Fernverkehrszüge pro Tag einschätzt und, wie dies aufgefangen werden soll und ob bekannt ist, inwieweit die Verbindungen wiederaufgenommen werden sollen. Die Antwort hat mich insoweit positiv überrascht, dass die Landesregierung diesbezüglich eine ähnliche Auffassung wie ich hat.“
Demnach habe die Landesregierung die Streichung der betreffenden Bahnverbindungen gegenüber der DB Fernverkehr kritisiert. Diese habe dazu angegeben, es handele sich nur um eine temporäre Maßnahme „aufgrund von Personalmangel und einer hohen Bautätigkeit“, die im Dezember 2024 zurückgenommen werden solle.
„Wenn die hochgesteckten Ziele des Klimaschutzes auch nur ansatzweise erreichbar sein sollen, dann brauchen wir einen funktionierenden Zugverkehr. Das Angebot muss für die Menschen attraktiv und zuverlässig sein, da sehe ich die Bahn in der Pflicht. Bei der Zusage, die Verbindungen im Dezember wiederaufzunehmen sage ich ganz klar: Die Bahn muss ihr Wort halten! Allerdings investiert der Bund auch viel zu wenig in unser Schienennetz, dabei ist ein seit Jahrzehnten aufgebauter Investitionsstau dringend zu bewältigen. Ich erwarte, dass auch die Landesregierung hier nicht lockerlässt und darauf hinwirkt, dass der Zugverkehr in Rheinland-Pfalz rollt“, fordert Wefelscheid.