Stephan Wefelscheid sieht Landesregierung in der Pflicht den Ausbau von Photovoltaikanlagen auf landeseigenen Gebäuden im Landkreis Mayen-Koblenz endlich auf den Weg zu bringen
MYK. Seit langem fordern die FREIEN WÄHLER mehr Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) auf landeseigenen Gebäuden. Deshalb hat der Landtagsabgeordnete Stephan Wefelscheid (FREIE WÄHLER) bei der Landesregierung im Rahmen einer kleinen Anfrage nachgehakt, welche landeseigene Gebäude es im Landkreis Mayen-Koblenz gibt, wie viele davon mit PV-Anlagen ausgestattet sind und wie die kurzfristigen Planungen aussehen.
Deutschland und Europa wollen möglichst schnell unabhängig werden von russischer Energie. Dazu ist es notwendig, dass Bund, Land, Kommunen und private Investoren ihre Bemühungen intensivieren, alternative Energieträger zu nutzen. Hier bieten sich Photovoltaikanlagen auf Gebäuden an.
Aus der Antwort der Landesregierung ergibt sich, dass es im Landkreis Mayen-Koblenz 18 Liegenschaften mit landeseigenen Gebäuden gibt, darunter Gerichtsgebäude, Gesundheitsämter, Polizeiinspektionen, die Polizeihubschrauberstaffel Winningen und das Wasserschloss Gondorf. Bisher verfügt noch keine einzige dieser Liegenschaften über PV-Anlagen. „Ich kann nicht nachvollziehen, warum die Landesregierung unter Beteiligung der Grünen über Windenergie im Pfälzer Wald nachdenkt, während alleine im Landkreis Mayen-Koblenz von 18 Gebäuden kein einziges mit PV-Anlagen ausgestattet ist,“ ereifert sich Stephan Wefelscheid.
Geplant ist nach Auskunft der Landesregierung nur beim Neubau des Ausbildungs-Campus Mayen 2024 im Zuge der Ausführung der Baumaßnahme eine PV-Anlage, und das ist bei Neubauten verpflichtend vorgeschrieben! Die hierfür geplanten Kosten betragen 50.000 Euro. „Dieser Betrag fällt bei den Gesamtkosten kaum ins Gewicht und kann kein Argument für fehlende Planungen von PV-Anlagen sein,“ betont Stephan Wefelscheid.
Zitat aus der Antwort der Landesregierung: „Aktuell ist keine Installation von Photovoltaikanlagen auf den Liegenschaften, die sich im wirtschaftlichen Eigentum des Landesbetriebes LBB befinden, geplant. Die Eignungsprüfung von Liegenschaften für die Errichtung von PV-Anlagen ist jedoch angedacht.“
„Dass es keine konkreten Planungen gibt und weitere Eignungsprüfungen nur angedacht sind, kann ich nicht nachvollziehen,“ sagt Stephan Wefelscheid. „In den Landesliegenschaften ist aufgrund des tagsüber anfallenden höchsten Strombezugs und der gleichzeitig hohen Eigenbedarfsdeckung durch solar erzeugten Strom der wirtschaftliche Anlagenbetrieb in der Regel gegeben,“ ergänzt Stephan Wefelscheid. „Deshalb muss die Landesregierung alles daransetzen, auf möglichst allen landeseigenen Gebäuden PV-Anlagen anzubringen,“ so Wefelscheid.
Viele der in der Antwort der Landesregierung dargelegten Gründe, die gegen die Installation einer PV-Anlage sprechen, greifen aus Sicht der FREIEN WÄHLER nicht. Eine ungünstige Verschattungssituation durch Bäume kann häufig etwa durch Rückschnitt beseitigt werden. Bei einer anstehenden Dachsanierung sollte erst recht die Anbringung einer PV-Anlage mit geplant werden. Eine asbesthaltige Dachkonstruktion kann saniert und dann eine PV-Anlage angebracht werden. Selbst wenn ein Gebäude unter Denkmalschutz steht, kann mit der Denkmalschutzbehörde eine Lösung gesucht werden.
Es wurde bisher versäumt zu prüfen, inwieweit freie, unbewaldete Liegenschaften für eine Nutzung mit Photovoltaikanlagen geeignet sind. Das soll erst im Rahmen der „Klimaneutralen Forstverwaltung 2025“ grundsätzlich geprüft werden. „Hier bremst die Landesregierung die Eigenversorgung mit Strom,“ befürchten die FREIEN WÄHLER.
„Wir erwarten von der Landesregierung, dass Lösungen gefunden werden, damit möglichst alle landeseigenen Gebäude/Liegenschaften mit PV-Anlagen ausgestattet werden, anstatt erst gar nicht zu planen oder Gründe zu finden, die gegen die Installation einer PV-Anlage sprechen,“ so Stephan Wefelscheid abschließend.