Wefelscheid hält Krankenhausschließung für unverantwortlich

Wie die lokale Presse berichtete, drohe dem in Altenkirchen ansässigen DRK-Krankenhaus die Schließung, Teile der Notaufnahme seien bereits geschlossen worden. Aus diesem Grund hatte die Bürgerinitiative (BI) „Gute Gesundheitsversorgung im Raiffeisenland“ zu einer Demonstration am 8. August 2024 aufgerufen.

„Dass jetzt immer mehr Standorte verkleinert, eingestampft und letztlich geschlossen werden, zeigt, wie unser Gesundheitssystem über Jahre hinweg von den falschen Zielsetzungen geprägt wurde“, urteilt Stephan Wefelscheid, Koblenzer Landtagsabgeordneter und Landesvorsitzender der FREIEN WÄHLER. „Wir brauchen eine nachhaltige, nahe und bürgerfreundliche Versorgung, die für jeden problemlos zugänglich ist. Stattdessen wird hier auf Profit und Effizienz getrimmt und wo es geht an Personal gespart. Ich möchte mich entschieden an die Seite der Demonstranten stellen, denn Krankenhausschließungen bei einem ohnehin geschwächten Gesundheitssystem halte ich für unverantwortlich.“

Eine besondere Brisanz erhält diese Entwicklung auch durch den demografischen Wandel. Denn der Altersdurchschnitt in Rheinland-Pfalz nimmt weiter zu. Nach den Zahlen des Statistischen Landesamtes lag dieser im Jahr 2023 bei 45 Jahren, etwa neun Jahre höher als noch in 1990.

„Diese demografische Entwicklung stellt unsere Gesellschaft, in besonderem Maße natürlich unsere Wirtschaft, vor neue Herausforderungen“, so Wefelscheid, der zu diesem Thema eine Anfrage an die Landesregierung gerichtet hatte. „Aber auch für unser Gesundheits- und Pflegesystem verschärfen sich die Anforderungen. Gerade deshalb ist es fatal, wenn im ländlichen Raum zusehends die Gesundheitsversorgung wegrationalisiert wird und Klinikstandorte wegbrechen“, kritisiert Wefelscheid.

Die Landesregierung räumte in ihrer Antwort ein, dass es zu einem „wachsenden Fachkräftebedarf, steigenden Anforderungen an das Gesundheits- und Pflegesystem und veränderten Wohnbedarfen“ kommen könne. „Das zeigt deutlich: Wir müssen gezielt dem Fachkräftemangel gerade in den essenziellen Bereichen wie der Gesundheit und Pflege begegnen, andernfalls verlieren wir den Wettlauf gegen die Zeit“, meint Wefelscheid. „Hier sind schon viele Chancen verspielt worden, da steht die Landesregierung und insbesondere Gesundheitsminister Clemens Hoch in der Pflicht.“

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