MAINZ/MÜNCHEN. Die FREIE-WÄHLER-Landtagsfraktionen in Rheinland-Pfalz und Bayern kritisieren denn Austritt Deutschlands aus dem Internationalen Rat zur Erhaltung der Jagd und des Wildes (International Council for Game and Wildlife Conservation – CIC) aufs Schärfste. Denn der unüberlegte Vorstoß von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir entbehrt jedweder Grundlage. Daher setzen sich beide FREIE-WÄHLER-Fraktionen mit Anträgen auf Bundesebene dafür ein, sich klar gegen die Entscheidung aus Berlin zu positionieren.
Beide Landtagsfraktionen wollen mit ihren Anträgen erreichen, dass Deutschland schnellstmöglich dem CIC wieder beitritt. Der CIC ist ein internationales, politisch unabhängiges, gemeinnütziges Beratungsorgan, welches das Ziel hat, die Erhaltung des Wildes durch nachhaltige Nutzung von Flora und Fauna zu fördern. Doch bedauerlicherweise hat nun das unter Cem Özdemir geführte Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) nach 35 Jahren die deutsche Staatsmitgliedschaft im CIC überraschend beendet.
Dazu der Parlamentarische Geschäftsführer der FREIE-WÄHLER Landtagsfraktion Rheinland-Pfalz, Stephan Wefelscheid:
„Sich aus Unzufriedenheit über die dort getroffenen Entscheidungen aus Gremien zurückzuziehen, stellt in meinen Augen eine Trotzreaktion dar wie man sie sonst von einem Donald Trump, nicht aber in der von Diplomatie und Dialog gezeichneten Politik unseres Landes erwarten würde. Denn gerade, um sich für den Erhalt geschützter Tierarten und Lebensräume wirksam einsetzen zu können, ist die aktive Mitarbeit in solchen Gremien ein wichtiges Werkzeug, das mit dem Austritt ohne Not weggeworfen wurde. Das wird zu Recht vom Deutschen Jagdverband und vielen anderen Organisationen kritisiert, missachtet diese Entscheidung doch die Wichtigkeit geregelter und kontrollierter Jagden. Zudem tragen die Einnahmen zur Ernährung und Existenzsicherung vieler Menschen bei, auch Artenschutzprojekte, Maßnahmen gegen Wilderei und Nationalparks werden daraus finanziert. Viele derzeit geschützte Lebensräume und Arten würden ohne die derzeitigen Regelungen nicht mehr existieren. Sich aus dem CIC zurückzuziehen bedeutet, Mitgestaltungsmöglichkeiten zu verschenken und sich dem Dialog zu verweigern. Wir fordern die Bundesregierung daher auch mit unserem Entschließungsantrag auf: Setzen Sie sich wirksam für den Schutz der Tiere ein und treten Sie dem CIC unverzüglich wieder bei!“
Dazu der forstpolitische Sprecher der FREIE-WÄHLER Landtagsfraktion aus Bayern, Nikolaus Kraus:
„Mit seinem eigenmächtigen Austritt aus dem CIC hat Özdemir der Jagd, dem Artenschutz sowie vielen Entwicklungsländern einen Bärendienst erwiesen. Denn die Jagd spielt sowohl bei uns im Freistaat als auch weltweit eine wichtige Rolle bei der Landschaftspflege und dem Schutz freilebender Wildtiere: Denn gerade gut geregelte und streng kontrollierte Jagdsysteme sind wesentliche Voraussetzung für einen funktionierenden internationalen Artenschutz. Zudem ist die Jagd in vielen afrikanischen Staaten ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Brechen Jagdeinnahmen weg, sind massive Einkommensverluste einer sehr armen Bevölkerung, Gefährdung der Ernährungssicherheit unzähliger Menschen und der Verlust von Millionen Quadratkilometern an Lebensräumen für Wildtiere die Folge. Gerade die Gewinne aus Jagden werden auch gegen Wilderei und zur Finanzierung von Nationalparken eingesetzt. Verzichten wir zukünftig auf unsere Mitgliedschaft, verliert Deutschland neben einer kompetenten Informationsquelle auch eine wichtige Plattform zum Austausch mit internationalen Wissenschaftlern und Experten – die Fortsetzung der deutschen Mitgliedschaft im CIC ist schlichtweg alternativlos.“