KOBLENZ. Die Tafel Koblenz bedeutet für viele Menschen, die sich in finanziell schwierigen Lagen befinden, nicht weniger als die Versorgung mit dem täglich Brot. Rund 1100 Haushalte in Koblenz werden von der Tafel versorgt, also in etwa 5.000 Menschen, so Peter Bäsch, Vorsitzender des Tafel Koblenz e.V.
„Wir sind ein Team aus mehr als 260 Ehrenamtlichen, die rund um das Jahr für die Verteilung von Lebensmitteln an Bedürftige sorgen“, erläutert Bäsch bei einer Besichtigung des Koblenzer Abgeordneten Stephan Wefelscheid. „Jährlich bekommen wir rund 1.500 Tonnen gespendete Lebensmittel aus etlichen Märkten und Geschäften in Koblenz, die wir dann in unserem Lager in Koblenz-Metternich sortieren, teilweise zwischenlagern und dann in unseren neun Ausgabestellen an Bedürftige ausgeben oder an andere Tafeln und Hilfsorganisationen abgeben.“
Die Lebensmittel werden von den Märkten abgegeben, da diese kurz vor dem Ende des Mindesthaltbarkeitsdatums stehen oder auch Überbestände nicht verkauft werden konnten. Die Märkte in Koblenz sparen konservativ geschätzt rund 200.000 Euro jährlich an Entsorgungskosten durch das Engagement der Tafel, schätzt Bäsch. „Und ganz entscheidend ist auch, was wir für das Klima erreichen, indem wir diese großen Mengen hochwertiger Lebensmittel vor der Vernichtung retten“, ergänzt Bäsch. Seit der Gründung der Tafel Koblenz vor knapp 25 Jahren seien so schon rund 20.000 Tonnen Lebensmittel eingesammelt und weiterverteilt worden.
„Ich bin sehr beeindruckt von diesem großartigen Engagement und auch von der logistischen Leistung, die uns heute hier gezeigt wurde“, so Wefelscheid nach dem Besuch. „Hier wird auf allen Seiten Gutes geleistet: Fünftausend Menschen bekommen substanzielle und wirksame Unterstützung in ihrer Not, tausende Tonnen Lebensmittel werden vor dem Müll bewahrt und damit wird auch noch das Klima effektiv geschont.“
Jedoch müsse das Ehrenamt stärker unterstützt und die vielen Helfer entlastet werden, findet Wefelscheid. „Hier wäre doch der ideale Ort, um Arbeitsgelegenheiten für geflüchtete Menschen zu schaffen. Asylbewerber könnten hier von der Stadt zum Verpacken, Lagern und Ausgeben der Lebensmittel vermittelt werden, das fördert die Integration und unterstützt die Tafel in ihrer wertvollen Arbeit.“
Auch Peter Bäsch zeigt sich von der Idee überzeugt: „Da wären wir in jedem Fall offen, für eine solche Unterstützung wären wir dankbar. Arbeit gibt es immer genug und unser harmonisches Miteinander bei der Tafel ist sicher auch ein gutes Umfeld für die Integration.“
Zum Abschied verspricht Wefelscheid, dieses Thema politisch anzugehen: „Ich werde mich bei der Verwaltung dafür einsetzen und gerne vermitteln wo ich kann. Diese tolle und wertvolle Arbeit muss die Stadt Koblenz unterstützen und fördern.“