Emotionale Debatte um den Wolf ideologiefrei führen

FREIE WÄHLER fordern neues Wolfsmanagement in Rheinland-Pfalz

MAINZ. Wie kaum ein Tier elektrisiert der Wolf und führt zu emotionalen Debatten in Fachkreisen und an Stammtischen – häufig fern der Realität. Dabei berichten immer mehr Weidetierhalter von realen Problemen. Daher hat die FREIE WÄHLER-Fraktion im Landtag Rheinland-Pfalz zu einer sachlichen Diskussion aufgefordert und mit Zahlen, Daten, Fakten die Umweltministerin Katrin Eder (Grüne) zum Handeln aufgefordert.

Für den Parlamentarischen Geschäftsführer der FREIEN WÄHLER, Stephan Wefelscheid, sind die Zahlen und die Hilferufe aus dem nördlichen Rheinland-Pfalz Grund genug, das Thema in den Landtag zu bringen. Er verweist dabei auf das residente Leuscheider Rudel im Westerwald, dessen Würfe in den Jahren 2020 und 2021 mit je sieben Welpen auch für 58 Nutztierübergriffe 2021 verantwortlich zu sein scheint. Allein bis Mai 2022 wurden laut Koordinationszentrum Luchs und Wolf (KLUWO) bereits ein Dutzend Übergriffe gezählt.

„Mit ist es ein Anliegen, darauf aufmerksam zu machen, dass Nutz- und Weidetierhalter immer stärker betroffen sind – und der Blick auf Niedersachsen stimmt mich sorgenvoll“, äußert Stephan Wefelscheid. In diesem Bundesland hat die Wolfspopulation derart zugenommen, dass der dortige Landtag den Wolf ins Jagdrecht aufgenommen hat. Der Wolf sei auch kein vom Aussterben bedrohtes Tier, so Wefelscheid. Aus Osteuropa eingewandert, gibt es nunmehr rund 2.000 Tiere (Stand Ende 2021). Statistisch wird ein Wachstum von 30 bis 36 Prozent pro Jahr angenommen. Somit seien bis 2030 mehr als 20.000 Tiere in Deutschland realistisch, rechnet der Abgeordnete vor.

„Die Nutz- und Weidetierhalter haben im Rahmen eines von FREIE WÄHLER initiierten ‚Wolfsgipfels‘ über ihre Probleme berichtet. Wir sind im Landtag nun gefordert – und die Landesregierung muss handeln“, erklärt Stephan Wefelscheid. Er fordert die grüne Umweltministerin Katrin Eder auf: „Ziehen Sie ihre ideologische Brille ab und blicken Sie sachlich und fachlich auf die Lage der Schäfer und des Wolfs in Rheinland-Pfalz.“ Zu einem späteren Zeitpunkt Wehklagen anzustimmen, man habe von nichts gewusst, könne jetzt nicht mehr gelten!

Mit einem Entschließungsantrag legten FREIE WÄHLER dem Landtag Rheinland-Pfalz eine parlamentarische Initiative zur Entscheidung vor. Dieser wurde bei Zustimmung der CDU und AfD durch die Mehrheit der Ampel-Koalition abgelehnt, die sich zuvor auch gegen eine Überweisung in den Ausschuss Umwelt und Forsten aussprach. Stephan Wefelscheid bedauert dies: „FREIE WÄHLER bleiben dabei: Es muss Schaden von Mensch und Tieren abgewendet werden. Es bräuchte ferner eine gesetzliche Grundlage, die Förderung für Weidezaunbau und Schadenersatz für Wolfsrisse regelt. Außerdem muss das Land das Haftungsrisiko übernehmen, wenn eine Herde an Kühen und Schafen aus Angst vor dem Wolf ausreißt und etwa Schäden im Straßenverkehr verursachen. Da klaffen Löcher im Wolfsmanagement des Landes. Wenn die Ampel trotz der geschilderten Lage keinen Regelungsbedarf sieht, darf sie sich später nicht beschweren, wenn die Wolfs-Population so zugenommen hat, dass Weidetierhalter wegen Wolfsrissen ihre Betriebe einstellen. Die Landesregierung wurde heute gewarnt!“

Der Antrag ist hier zu finden.

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