Wefelscheid befragt Landesregierung zu Reaktion auf Asbacher Resolution

Land hält an aktueller Wolf-Strategie fest / Wefelscheid besorgt über Entwicklung der nächsten Jahre

MAINZ. Unlängst hatte eine Resolution der Verbandsgemeinde Asbach Aufsehen erregt. Demnach nehme die Sorge vor der weiteren Ausbreitung des Wolfs im Westerwald zu, da sich Sichtungen und Nutztierrisse in den vergangenen Monaten häufen würden. Bestätigt wurde die problematische Entwicklung auch auf dem Fachforum „Wolf und Weidetierhaltung“ am 28. April in Koblenz.

Die Landesregierung betonte jedoch erneut, man setze weiterhin auf Präventionsmaßnahmen, etwa die subventionierte Errichtung von Wolfschutzzäunen.

Doch derartige Präventionsmaßnahmen sind einerseits nur begrenzt anwendbar und andererseits zwar in der aktuellen Situation wohl noch wirksam, jedoch schon in wenigen Jahren möglicherweise nicht mehr effektiv. „Gerade in der extensiven Weidetierhaltung, also mit wechselnden Flächen fernab der Städte und Dörfer, sind Wolfsschutzzäune schon aus Gründen des Naturschutzes nur bedingt sinnvoll. Denn diese blockieren auch viele andere Wildtiere, die teilweise sogar in Zäunen hängen bleiben und verenden. Und teilweise ermöglicht das Gelände schlicht keine Einzäunung“, gibt Stephan Wefelscheid, Parlamentarischer Geschäftsführer der FREIE WÄHLER-Landtagsfraktion, zu bedenken.

Doch auch in der Beantwortung auf eine Kleine Anfrage des Abgeordneten Wefelscheid verwies die Landesregierung nur auf das bestehende Wolfsmanagement. Als Reaktion auf die Resolution aus Asbach wolle man diese lediglich im „Abgleich mit dem Wolfsmanagementplan des Landes“ prüfen.

Wenn man sich mit den jährlichen Wachstumsraten des Wolfsbestands in Höhe von durchschnittlich 36 Prozentpunkten befasst, wird klar, dass bereits in wenigen Jahren die Problematik auf einer völlig neuen Ebene liegen kann. So nimmt etwa das „Forum Natur Brandenburg“, das auch auf dem Fachforum „Wolf und Weidetierhaltung“ referierte, einen massiven Aufwuchs der deutschlandweiten Population auf mehr als 20.000 Tiere bis zum Ende des Jahrzehntes an.

„Ich fürchte, dass die Landesregierung jetzt wertvolle Zeit vertut und sich nicht auf die Entwicklung vorbereitet, die unzweifelhaft auf uns zukommt. Stand heute mag eine flächendeckende Ausstattung der Weidetierhalter mit Schutzzäunen und Entschädigungen noch ausreichen. Aber noch während dieser Legislatur wird es eine massive Zunahme von Rissen und womöglich auch Annäherungen an den Menschen geben – das belegen die Entwicklungen in Ländern wie Brandenburg und Niedersachsen“, konstatiert Wefelscheid. „Darauf sollten wir uns besser heute als morgen vorbereiten, sonst lassen wir die Weidewirtschaft, aber auch viele land- und forstwirtschaftliche Betriebe im Regen stehen.“

 

 

Nach oben scrollen