Katastrophenbewältigung erfordert stetige Kommunikation zwischen Leitstelle und Einsatzleitung

FREIE WÄHLER-Obmann Stephan Wefelscheid zur heutigen Sitzung des Untersuchungsausschusses

MAINZ. In der 15. Sitzung des Untersuchungsausschusses „Flutkatastrophe“ am heutigen Freitag, 29. April, hat sich der Untersuchungsausschuss mit der Bewältigung der Flut in der Flutnacht vom 14./15. Juli 2021 beschäftigt und hierzu kommunale Vertreter und Katastrophenschützer aus den Landkreisen Bernkastel-Wittlich und Trier-Saarburg gehört.

Stephan Wefelscheid, Obmann der FREIEN WÄHLER im Untersuchungsausschuss, nimmt Stellung zum öffentlichen Teil der Sitzung:

Zum Themenkomplex der sogenannten Verklausungen: Festzuhalten ist, dass der Kreis Bernkastel-Wittlich sehr gut auf das Starkregenereignis vorbereitet war und gut reagiert hat. Besonders hervorzuheben ist auch die Tatsache, dass Jörg Teusch (Brand- und Katastrophenschutzinspekteur des Landkreises Bernkastel-Wittlich) ein starkes Augenmerk auf die Problematik der sogenannten Verklausungen – so nennt man die Aufstauungen von Treibholz und sonstigen Gegenständen an Brücken –  hatte. Joachim Rodenkirch (Bürgermeister der Stadt Wittlich) berichtete dann detailliert, wie man vor Ort in Wittlich auf das Problem der Verklausungen reagierte. Demnach werde das, was an Treibgut ankomme, umgehend entfernt, damit der Gewässerfluss gewährleistet sei. An Brücken seien die gebotene Maßnahmen vorgenommen worden, respektive Brückengeländer weggeflext, um den Effekt eines Fangnetzes zu vermeiden. Insgesamt seien die Einsatzpläne erfolgreich abgearbeitet worden. Die Vorsorge in diesem Bereich sei eine „wahnsinnig wichtige präventive Maßnahme“ und sei „immer im Fokus“. Zur Durchführung effektiver Maßnahmen sei die erforderliche Ausstattung und routiniertes geschultes Personal unabdingbar.

Fazit Stephan Wefelscheid zu diesem Komplex: „Diese klaren und eindeutigen Schilderungen zeigen mir, dass man dem Thema der Verklausungen was die Flut an der Ahr betrifft eine besondere Aufmerksamkeit schenken sollte. Ich werde dieser Problematik daher nochmal besonders nachgehen.“

Zum Themenkomplex MoWaS und Integrierte Leitstelle: In meinem Interesse stand heute auch die Frage, wie in den Landkreisen Bernkastel-Wittlich und Trier-Saarburg die Zusammenarbeit zwischen der Technischen Einsatzleitung und der Integrierten Leitstelle Trier-Saarburg funktionierte. Alexander Licht (Erster Kreisbeigeordneter des Landkreises Bernkastel-Wittlich) betonte, dass neben der Holschuld insbesondere auch eine Bringschuld bestehe. Man kann und man müsse sich auch mal benötigte Informationen holen. Kommunikation müsse in beide Richtungen laufen. Johannes Valerius (Leiter der Führungsgruppe Technische Einsatzleitung/TEL Katastrophenschutz des Landkreises Bernkastel-Wittlich) erklärte auf meine Nachfrage zur Aktivierung von MoWaS und der Zusammenarbeit zwischen der TEL und der Leitstelle, dass man im regelmäßigen Austausch stehe, insbesondere über Telefon, E-Mail, Funk, etc. Von welchen Seiten die Kontaktaufnahme erfolge, sei situationsabhängig. Die Leitstelle nehme mit der Einsatzleitung Kontakt auf, wenn hierfür Bedarf bestehe. Die Notrufe würden in der Leitstelle entgegengenommen und von dort aus an die Kräfte vor Ort verteilt. Je nach Größe des Ereignisses werde man aber zusätzlich informiert.

Fazit Stephan Wefelscheid zu diesem Komplex: „Diese doch recht klaren Schilderungen werfen bei mir einmal mehr die Frage auf, warum die Integrierte Leitstelle Koblenz nicht proaktiv auf die Technische Einsatzleitung in Ahrweiler zugegangen ist und die Aktivierung von MoWaS anfragte. Diese drängende Frage wird nächste Woche die Koblenzer Bürgermeisterin Ulrike Mohrs im Zeugenstand beantworten müssen.“

Nach oben scrollen